„Innerhalb des Kieler Stadtgebietes wird mit dem Innenstadtring ein Grünzug ausgewiesen. Er ist historisch gewachsen und wurde 1922 entwickelt, um zu einer stadträumlichen Gliederung für Kiel zu finden. Mit dem „Grünflächen- und Siedlungsplan“ wurde das Gartenstadtmodell auf Kiel übertragen. Darin war ein „Kulturgürtel“ beschrieben, der neben der Stadtgliederung mit seinen Kleingärten dem Nahversorgungsbedarf nachkam, mit seinen Sport- und Spielflächen sowie Parkanlagen ein Aktivitätsangebot im Freiraum schaffte und ökologisch wertvolle Seen- und Niederungsbereiche schützte sowie Querverbindungen zur Förde schaffte.
Der „Grünflächen- und Siedlungsplan“ legte den Grundstein für die Großstadtstruktur und prägt Kiel bis heute. Er ist noch in weiten Teilen auf den ursprünglichen Flächen erhalten. Der Landschaftsplan weist diesen Ring, der von Dietrichsdorf bis nach Holtenau die dicht bebaute Innenstadt umschließt, als Hauptgrünzug aus. Da sich die Nutzungsansprüche wenig verändert haben, soll er in diesem Sinne weiterentwickelt werden. Die Anzahl der Kleingärten entspricht der aktuellen Nachfrage (2007). Aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen sollten Kleingärten auch künftig aufrecht erhalten werden. Zeichnet sich jedoch langfristig ein Wandel ab, so können die heutigen Kleingartengebiete alle übrigen Funktionen übernehmen, die sonst im Innenstadtring vorkommen. Insbesondere für den Biotopverbund ist hier ein großes Potential vorhanden. Aufgrund der Nähe zu den Wohngebieten muss jedoch die Erholungsfunktion in hohem Maße berücksichtigt werden.“
Aus: Freiräumliches Leitbild Kiel Erläuterungstext 2007:
Bezug darauf im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Kiel (INSEKK) 9/2011
zur Historie: Gartendenkmalpflege in Kiel: Soziales Grün
http://www.historischegaerten.de/exhibition/Schleswig-Holstein/index.html
(3. Punkt von unten „Soziales Grün in Kiel“)
http://www.100-jahre-landschaftsarchitektur.de/ausstellung#epoche-1