Keine Tariflöhne bei Möbel Kraft

Möbel Kraft gehört ebenso wie Höffner, Sconto und Walther dem Berliner Multimillionär Kurt Krieger (mehr dazu bei Wikipedia). Das Privatvermögen von Kurt Krieger wird laut Berliner Morgenpost vom 13.4.13 auf 600 Mill.  € geschätzt.

Der folgende Text fußt auf der Mitschrift eines Vortrages von Rainer Reichenstetter, Bundesfachgruppensekretär für den Bereich Möbelmarkt bei VERDI, gehalten bei der Podiumsdiskussion der Linken am 24.10.11.

„Nicht verwunderlich erscheint vor dem Hintergrund dieses Geschäftsgebarens, dass das Arbeitnehmerwohl in den Hintergrund tritt: So gibt es bei Krieger typischerweise innerhalb eines Hauses 4 Subunternehmen. (1) Verkaufspersonal, (2) Logistik, (3) Möbelhausrestaurant (Nebenbemerkung: in Österreich ist ein Möbelhändler die Nr. 1 in der Gastronomie) (4) Bildungsgesellschaft. Dadurch wird eine Aufspaltung der Belegschaften erreicht, eine betriebliche Organisation wird erschwert und auch nicht geduldet.

Die Bezahlung im Verkauf ist provisionsabhängig. Ein Sockelgehalt von 800€ bei Vollbeschäftigung ist sicher, bis 1450€ führen Provisionen zum Erreichen eines Mindestlohnes; erst danach führen die Provisionen beim Arbeitnehmer zu einem echten Plus. Überstunden, fehlende Rücksicht auf Schonzeiten während der verkaufsintensiven Tage sind damit vorprogrammiert. Interessanterweise ist bei Ikea die Bezahlung seit wenigen Jahren entsprechend des Tarifmantelvertrages.“

Dazu auch:

NDR, Erstsendetermin 24.9.13, ab 32:30 min vom Prüner Schlag mit Interview zu Arbeitsbedingungen bei Möbel Kraft.